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04 Mär 2025
Düsseldorf - Rund 700.000 Jecken bejubelten nach Angaben des Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. (CC) in der Landeshauptstadt ihren Rosenmontagszug standesgemäß mit dreifachem Helau.
Gegen 13.30 Uhr stieg die Stimmung am Rathaus, als der "Zoch" auf den Marktplatz einbog. Von der Zuschauertribüne vorm Rathaus aus schaute auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller den Zug-Akteuren zu - und zeigte sich mit seiner Verkleidung in Anspielung auf das runde Jubiläum des Düsseldorfer Karnevals als Fan des Rosenmontagszuges vor 200 Jahren.
Der "Zoch" setzte sich gegen 12.24 Uhr an der Corneliusstraße in Bewegung und erreichte gegen 13.30 Uhr das Düsseldorfer Rathaus in der Altstadt, wo tausende Jecken auf dem Marktplatz die Hauptdarsteller des Düsseldorfer Karnevals erwarteten.
Knapp 11.000 Jecken gingen dieses Jahr beim Zug mit, der insgesamt 121 Wagen und 91 Fußtruppen umfasste. Der Zug wurde von 21 Musikkapellen und sechs Musikwagen begleitet.
Motto-Wagen von Jacques Tilly
Thematischer Höhepunkt des diesjährigen Düsseldorfer Rosenmontagszuges, der unter der Regentschaft des Prinzenpaares Venetia Evelyn (Evelyn Werner) und Prinz Andreas I. (Andreas Mauska) stand, war das Motto "200 Johr - Hütt on wie et wor". Zahlreiche Wagen der Karnevalsgesellschaften interpretierten das Motto auf eigene kreative Weise. Die weltweit berühmten Mottowagen wurden - wie in den vergangenen Jahren - von Wagenbaumeister und Künstler Jacques Tilly geschaffen.
Gleich zu Beginn des Zuges war die ukrainische Fahne zu sehen als Zeichen der Solidarität mit dem kriegsgebeutelten Land. Auch weitere Mottowagen beschäftigten sich mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin, so etwa beim Wagen mit der Aufschrift "Hitler-Stalin-Pakt 2.0" mit Wolodymyr Selenskyj blutig zerquetscht von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin.
Einer der Wagen stellte die gefährliche Verführung der Jugend durch die AfD dar: Parteichefin Alice Weidel ragt aus einem Hexenhaus und reicht eine Brezel in Hakenkreuz-Form an zwei Erstwähler. Auf der Rückseite sind SS-Runen zu sehen und die Zahl Acht, in braunen Kreisen als Hitlergruß bekannz - das H ist der achte Buchstabe im Alphabet. Ein weiterer Mottowagen thematisiert das Wahldebakel der SPD: Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Steuer eines "abgesoffenen" alten Kahns zu sehen.
Der Vorbeimarsch der Karnevalisten dauerte rund drei Stunden. Mehrere hundert Polizisten sicherten den Zug. Für die Besucher gab es am Wegesrand tonnenweise Kamelle.
Zwischenbilanz des Ordnungsamtes und der Feuerwehr (Stand 15 Uhr)
Für das Ordnungsamt, das am Rosenmontag rund 300 Kräfte – inklusive privater Sicherheitsdienste – im Einsatz hatte, standen an diesem Tag die Einhaltung des Glasverbots und des Jugendschutzes im Vordergrund.
Wie in den Vorjahren seit 2011 hatte der OSD wieder 16 Sperrstellen in der Altstadt eingerichtet, um das Glasverbot zu überwachen. Die meisten Besucher an Rosenmontag waren jedoch bestens informiert und führten keine Glasflaschen oder Gläser mit.
Diejenigen, die dennoch Glasflaschen dabei hatten, konnten den Inhalt in (biologisch abbaubare) Becher aus Maisstärkemehl umfüllen, die an jeder Sperrstelle zur Verfügung standen. Vereinzelt in der Glasverbotszone mitgeführte Glasbehältnisse wurden ebenfalls entsorgt.
Im Rahmen des Jugendschutzes wurden am heutigen Rosenmontag bis 15 Uhr 498 Jugendschutzkontrollen (2024: 676) durchgeführt. 129 Mal (2024: 261) wurde der illegal mitgeführte Alkohol freiwillig vernichtet. 101 Minderjährige (2024: 80) wurden beim Rauchen erwischt. Die noch mitgeführten Zigaretten wurden freiwillig von den Jugendlichen vernichtet. Insgesamt sind von Weiberfastnacht bis Rosenmontag 924 "positive" Jugendschutzkontrollen (2024: 1488) zu verzeichnen. 3 (2024: 2) hilflose Minderjährige wurden von Einsatzkräften des Ordnungsamtes den Sanitätsdiensten zugeführt.
Das Toilettenkonzept der Stadt wurde gut angenommen. Am Rosenmontag wurden bis 15.00 Uhr 6 Verstöße des "Wildpinkelns" (2024: 0) geahndet, insgesamt wurden an den Karnevalstagen 189 Wildpinkler erwischt (2024: 197). Sie alle erhalten ein Schreiben von der Stadt, in dem das „Wildpinkeln“ mit einem Bußgeld von 150 Euro plus Verwaltungsgebühren geahndet wird.
Die Bilanz zum Einsatz gegen Falschparker: 157 (2024: 119) behindernd parkende Fahrzeuge waren trotz ausreichender Beschilderung am Zugweg abgestellt worden, 130 Mal (2024: 99) musste geschleppt werden.
Feuerwehr
Die Feuerwehr trat mit rund 230 (2024: 219) Einsatzkräften den Dienst am Rosenmontag an. Rund 170 (2024: rund 180) zusätzliche, hauptsächlich ehrenamtliche Helfer vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter Unfall Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes sowie des Arbeiter Samariter Bundes bezogen an den drei Unfallhilfestellen und vier Erste-Hilfe-Bereichen entlang des Zugweges Stellung. Zusätzliche Rettungswagen, Notärzte und Krankenwagen sorgten im Zusammenspiel mit vielen Erstversorgungstrupps dafür, dass schnelle medizinische Hilfe geleistet werden konnte.
Um im Bereich des Zugwegs auch bei Bränden schnell reagieren zu können, wurde für die Zeit des Umzugs ein Löschzug an der mobilen Feuer- und Rettungswache am Stadtbrückchen stationiert. Zusätzlich waren Führungskräfte der Feuerwehr eingebunden, um das Einsatzgeschehen rund um den Rosenmontagszug zu führen. Die Leitstelle wurde durch weitere Mitarbeitende unterstützt und der Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr war mit weiteren Einsatzkräften zur Führungsunterstützung den ganzen Tag vor Ort.
Der städtische Rettungsdienst sowie der veranstaltungsbezogene Sanitätsdienst hatten – wie bei Großveranstaltungen üblich – bis 15 Uhr mit 153 (2024: 179) Einsätzen im gesamten Stadtgebiet zu tun.
Bis 15 Uhr gab es 24 (2024: 37) Hilfeleistungen in den Unfallhilfestellen am Rande des Rosenmontagszuges. Überwiegend handelte es sich dabei um kleinere Verletzungen, Herz-Kreislaufprobleme oder Unwohlsein durch zu viel Alkoholkonsum. 9 (2024: 9) Patienten mussten aus dem Umfeld des Rosenmontagszuges ins Krankenhaus transportiert werden. An Glasscherben verletzten sich dieses Jahr 1 Personen (2024: 2).
Närrischer Zapfenstreich am Rathaus
Beim "Närrischen Zapfenstreich" am Dienstagabend, 4. März, am Rathaus wird das Prinzenpaar Venetia Evelyn und Prinz Andreas I. von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, offiziell verabschiedet. Beginn des "Närrischen Zapfenstreichs" auf dem Marktplatz ist gegen 19 Uhr.
Und am Aschermittwoch (5. März), wenn der Hoppeditz wieder beerdigt wird, ist bekannterweise wieder alles vorbei!
Quelle-Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Young, Mottowagen im Rosenmontagszug 2025: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird blutig zerquetscht von US–Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.