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09 Jun 2021
Mönchengladbach - Das Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung der Hochschule Niederrhein, kurz NIERS, erhält eine neue Leitung. Nach 26 Jahren an der Hochschule Niederrhein geht Professor Dr. Rüdiger Hamm(Foto rechts) zum 31. Juli in den Ruhestand. Der 66 Jahre alte Professor für Volkswirtschaftslehre war Gründer und Leiter des Forschungsinstituts NIERS. Auf ihn folgt die 34-jährige Angelika Krehl(Foto links). Im Rahmen einer Zoom-Konferenz fand die Übergabe der Instituts-Leitung statt.
Bei der zweistündigen Veranstaltung, bei der neben Hochschulangehörigen auch enge Wegbegleiter aus der regionalen Wirtschaft wie IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz oder der frühere Sparkassenvorstand Hartmut Wnuck anwesend waren, wurde schnell klar, wie bedeutsam die Arbeit des NIERS für die Region ist. Ob es um die Abwanderung ausgebildeter Fachkräfte aus der Region, den so genannten Brain Drain, um regionalökonomische Effekte des Fußballclubs Borussia Mönchengladbach, um Ideen für strukturschwache Quartiere oder um die Entwicklung der Gesamtregion zur Bildungsregion geht – das NIERS steuerte Themen, Analysen und Lösungsansätze bei.
Hochschulpräsident Dr. Thomas Grünewald lobte die Arbeit des Instituts, die die Hochschule Niederrhein in ihrer regionalen Wahrnehmung als Forschungsstandort in hohem Maße vorangebracht habe. „Die anwendungsorientierte Forschung und der Transfer in die Region werden im NIERS-Institut seit mehr als zehn Jahren vorbildlich umgesetzt“, sagte Grünewald.
Dabei setzten Rüdiger Hamm und seine Kolleginnen und Kollegen stets auf regionale Netzwerkarbeit. Hamms frühere Tätigkeit als Referent in der IHK Mittlerer Niederrhein kam ihm dabei sicher zu Gute. „Ich habe meine Aufgabe immer so verstanden, meine theoretischen Kenntnisse aus der VWL auf reale ökonomische Fragestellungen anzuwenden“, sagt Hamm, der dem Institut als Teilzeitkraft noch erhalten bleiben möchte.
Seine Nachfolgerin Dr. Angelika Krehl ist seit Oktober 2020 als Professorin für VWL, regionale und sektorale Strukturpolitik an den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften berufen worden. In ihren Forschungsarbeiten beschäftigt sie sich mit dem Verhältnis zwischen stadtregionaler Ökonomie, urbaner Raumstruktur und der Verfügbarkeit von Flächen unterschiedlicher Nutzungsart. „Ich möchte verstehen, wie Städte und Regionen funktionieren und was sie brauchen, um lebensfähig und lebenswert zu bleiben“, sagt sie. Mönchengladbach als Tagebau-Anrainer-Stadt bietet für ihre Raumstrukturanalyse ein weites Feld. Die Energiewende wirkt sich hier unmittelbar aus.
Passend dazu ist auch das erste Regionalökonomische Forum unter ihrer Leitung ausgerichtet: Am heutigen 9. Juni geht es im Rahmen einer digitalen Konferenz um das Thema „Strukturwandel im Rheinischen Revier“. Das insgesamt 18. Regionalökonomische Forum befasst sich mit verschiedenen Dimensionen des Strukturwandels: Dabei geht es um die regionalökonomische und die energiewirtschaftliche Perspektive sowie um Fragen regionaler Akzeptanz und Identität.
Quelle-Foto: Hochschule Niederrhein